Die Evaluierung misst und bescheinigt die Schülerleistungen zu einem gegebenen Moment. Im klassischen (ESC) und allgemeinen Sekundarunterricht (ESG) basiert sie sich auf Tests und Kontrollen in Form von schriftlichen oder mündlichen Fragen, Schularbeiten, Hausaufgaben, Gruppenarbeiten… Je nach Fach wird das Wissen ein- bis dreimal pro Trimester mittels einer Klassenarbeit abgefragt. Die Arbeiten werden benotet; der Trimester- oder Semesterdurchschnitt wird nach einer 60-Punkte-Skala berechnet, wobei 60 die Höchstnote ist. In einigen Fächern gibt es mündliche Prüfungen.
Der Trimester- oder Semesterschnitt wird auf Grundlage der Tests und Kontrollen errechnet. Dieser Schnitt kann um vier Punkte nach oben oder unten angepasst werden, je nach Leistung und Motivation des Schülers.
Das Zeugnis
Am Ende eines Trimesters (oder Semesters) bekommt der Erziehungsberechtigte bzw. der volljährige Schüler selbst ein Zeugnis. Darauf sind festgehalten:
- die Trimesternoten (oder Semesternoten) der unterrichteten Fächer;
- gegebenenfalls der Klassendurchschnitt;
- die Fördermaßnahmen im Falle schlechter Leistungen;
- die Fehlstunden;
- gegebenenfalls das Verhalten im Unterricht.
Das Zeugnis zum Jahresende enthält ebenfalls:
- die Jahresnote in jedem Fach;
- gegebenenfalls die Gesamtjahresdurchschnittsnote;
- den Versetzungsbeschluss;
- die Orientierungsempfehlung (am Ende der 7e ESC, 4e ESC und 5e ESG).
Die Versetzungskriterien sehen bei ungenügenden Noten und unter bestimmten Bedingungen Kompensierungsmöglichkeiten vor. Ziel dieser Kriterien ist es, punktuelle Schwächen eines Schülers, der ansonsten gute Noten hat, nicht zu sanktionieren.
Das Zusatzzeugnis
Die Benotung auf einer 60-Punkte-Skala und die Berechnung der Trimester- und Jahresdurchschnittsnoten können alleine nicht wiedergeben, wie stark die einzelnen Kompetenzen entwickelt sind. Für die Klassen der Unterstufe wird ein Ergänzungsblatt, auch complément au bulletin genannt, hinzugefügt, das erreichte Niveau für jeden Kompetenzbereich angibt. Das Zeugnis enthält eine einzige Durchschnittsnote pro Fach; das Zusatzzeugnis liefert eine nicht in Zahlen ausgedrückte Einschätzung der Fähigkeiten des Schülers in den verschiedenen Kompetenzbereichen, die zu einem Fach gehören.
Diese Evaluierung pro Kompetenzbereich liefert eine differenziertere und nuanciertere Sicht auf die Fähigkeiten des Schülers, was die spätere Orientierung erleichtert.