Je nach Sprachkenntnissen des Schülers und seinem Alter bei der Ankunft in Luxemburg gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten.
Um zu prüfen, welche Sekundarschulen die verschiedenen Klassen anbieten, können Sie folgende Quellen nutzen:
- den Info-Flyer „Die verschiedenen 7e-Klassen des Sekundarunterrichts” (PDF, auf Französisch);
- die Website MengSchoul.lu.
Klassischer Sekundarunterricht
Im luxemburgischen Schulsystem ist der Zugang zum klassischen Sekundarunterricht (enseignement secondaire classique, ESC) im Prinzip jenen Schülern vorbehalten, die über gute Kenntnisse in Mathematik, Deutsch und Französisch verfügen. Für Schüler mit einer sehr guten schulischen Bildung, die jedoch nicht die nötigen Sprachkenntnisse haben, gibt es mehrere andere Möglichkeiten.
ALLET-Klassen – Deutsch als Fremdsprache (7e ESC - 5e ESC)
Diese Klassen nehmen Schüler auf, die die Grundschule mit guten Französisch- und Mathematikkenntnissen abgeschlossen haben, aber im Deutschen Lücken aufweisen. Sie bieten Förderkurse im Deutschen an, damit die Schüler ab der 4e-Klasse des klassischen Sekundarunterrichts (4e ESC) eine normale Klasse besuchen können.
- Direkte Einschreibung in der betreffenden Schule für Kinder, die die luxemburgische Grundschule abgeschlossen haben
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
Französische Förderklassen „Français Plus“ (7e ESC - 5e ESC)
Zugang zu diesen Klassen haben Schüler, die die Grundschule mit guten Deutsch- und Mathematikkenntnissen abgeschlossen haben, aber im Französischen Lücken aufweisen. Die Klassen bieten Förderkurse in Französisch an, damit die Schüler ab der 4e-Klasse des klassischen Sekundarunterrichts (4e ESC) eine normale Klasse besuchen können.
- Direkte Einschreibung in der betreffenden Schule für Kinder, die die luxemburgische Grundschule abgeschlossen haben
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
LVF-Klassen mit Unterrichtssprache Französisch (7e ESC - 5e ESC)
In den unteren Klassen des klassischen Sekundarunterrichts werden die meisten Fächer in Deutsch unterrichtet; in LVF-Klassen (classes LVF = langue véhiculaire français) ist die Unterrichtssprache Französisch. Die erforderlichen Deutschkenntnisse orientieren sich an den Deutschkenntnissen eines Schülers, der die luxemburgische Grundschule abgeschlossen hat. Der Deutschunterricht entspricht dem Niveau der regulären Klassen.
Dieses Angebot richtet sich an Schüler aus der luxemburgischen Grundschule, die einen Unterricht in französischer Sprache bevorzugen.
Ab der 4e-Klasse des klassischen Sekundarunterrichts (4e ESC) besucht der Schüler wieder eine reguläre Klasse, in der alle Kurse außer den Sprachkursen ohnehin in Französisch abgehalten werden.
- Direkte Einschreibung in der betreffenden Schule für Kinder, die die luxemburgische Grundschule abgeschlossen haben
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
Schrittweise Integration für 12- bis 16-jährige Schüler
Das Lycée Aline Mayrisch bietet Jugendlichen von 12 bis 16 Jahren, die die Grund- und/oder Sekundarschule im Ausland besucht haben, eine schrittweise Integration in den klassischen Sekundarunterricht an.
Der pädagogische Schwerpunkt liegt auf der individuellen Betreuung des Schülers beim Erlernen der Sprachen Luxemburgisch, Deutsch, Französisch und/oder Englisch, die auch Unterrichtssprachen sind, bzw. bei der Vertiefung dieser Sprachkenntnisse.
Ziel des Konzepts ist, den Jugendlichen zu ermöglichen, später „reguläre“ Klassen des klassischen Sekundarunterrichts in Luxemburg zu besuchen und von der Mehrsprachigkeit zu profitieren.
- Informationen und Einschreibung auf der Website des Lycée Aline Mayrisch
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
Internationales Abitur
Das internationale Abitur (International Baccalaureate, IB) ist ein Abschluss des klassischen Unterrichtszweigs (Hochschulreife), der von 3 628 Schulen in 190 Ländern angeboten wird (Stand: 31.08.2023). Das in den öffentlichen Sekundarschulen in Luxemburg angebotene Diplom ist ein gesetzlich anerkannter Sekundarabschluss, der dem diplôme de fin d’études secondaires gleichgestellt ist. Das IB wendet sich sowohl an Schüler, die neu zugezogen sind, wie auch an Schüler, die einen französisch- oder englischsprachigen Sekundarunterricht gewählt haben und in der Lage sind, an einem Unterricht auf hohem Niveau teilzunehmen. Die schriftlichen Abschlussprüfungen unterliegen zum Großteil einer externen Evaluierung, die sich auf ein weltweites Netz von 9 000 ausgebildeten Prüfern stützt.
- Direkte Einschreibung in der betreffenden Schule:
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
- Weitere Informationen auch unter: Internationales Schulangebot (auf Französisch und Englisch)
Internationaler englischsprachiger Unterricht
Das Lycée Michel Lucius bietet englischsprachige Klassen an, die zu den britischen Abschlussdiplomen führen: International General Certificate of Secondary Education (IGCSE), Advanced Subsidiary level (AS-levels) und Advanced level (A-levels).
- Direkte Einschreibung beim Lycée | International School Michel Lucius
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
Öffentlicher europäischer Unterricht
Mehrere öffentliche internationale Schulen funktionieren nach den Lehrplänen, den Versetzungskriterien und den Stundenplänen des Systems der Europäischen Schulen. Jeder Schüler kann sich hier kostenfrei einschreiben. Angeboten wird der europäische Sekundarunterricht (sieben Jahre) in einer französisch-, englisch- und deutschsprachigen Sektion mit dem Europäischen Abitur als Abschluss. Die betreffenden Schulen sind:
- École internationale Differdange et Esch-sur-Alzette (EIDE)
- Lënster Lycée International School (LLIS)
- Lycée Edward Steichen à Clervaux (LESC)
- École internationale Mondorf-les-Bains (EIMLB)
- École internationale Mersch Anne Beffort (EIMAB)
- École internationale Gaston Thorn in Luxemburg-Stadt
Sektionen mit anderen Muttersprachen der EU-Mitgliedstaaten werden in Europäischen Schulen angeboten, die nicht zum öffentlichen Bildungssystem gehören.
- Direkte Einschreibung bei den internationalen Schulen für Kinder, die die luxemburgische Grundschule abgeschlossen haben
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
Allgemeiner Sekundarunterricht
Der allgemeine Sekundarunterricht (enseignement secondaire général, ESG) richtet sich an Schüler mit durchschnittlichen oder guten Kenntnissen in Mathematik, Deutsch und Französisch. Verschiedene Studienrichtungen berücksichtigen die unterschiedlichen Sprachkenntnisse.
ALLET-Klassen – Deutsch als Fremdsprache (7e ESG - 5e ESG)
Diese Klassen nehmen Schüler auf, die die Grundschule mit mittleren Französisch- und Mathematikkenntnissen abgeschlossen haben, aber im Deutschen Lücken aufweisen. Sie bieten Förderkurse im Deutschen an, damit die Schüler ab der 4e-Klasse des allgemeinen Sekundarunterrichts (4e ESG) eine normale Klasse besuchen können.
- Direkte Einschreibung in der betreffenden Schule für Kinder, die die luxemburgische Grundschule abgeschlossen haben
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
Französische Förderklassen „Français Plus“ (7e ESG - 5e ESG)
Zugang zu diesen Klassen haben Schüler, die die Grundschule mit mittleren Deutsch- und Mathematikkenntnissen abgeschlossen haben, aber im Französischen Lücken aufweisen. Die Klassen bieten Förderkurse in Französisch an, damit die Schüler ab der 4e-Klasse des allgemeinen Sekundarunterrichts (4e ESG) eine normale Klasse besuchen können.
- Direkte Einschreibung in der betreffenden Schule für Kinder, die die luxemburgische Grundschule abgeschlossen haben
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
LVF-Klassen mit Unterrichtssprache Französisch (7e ESG, 6e ESG, 5e ESG)
Während der Unterricht in den meisten Fächern in den unteren Klassen des Sekundarunterrichts in Deutsch abgehalten wird, wird in LVF-Klassen (classes LVF = langue véhiculaire français) auf Französisch unterrichtet. Die erforderlichen Deutschkenntnisse orientieren sich an den Deutschkenntnissen eines Schülers, der die luxemburgische Grundschule abgeschlossen hat. Der Deutschunterricht entspricht dem Deutschunterricht regulärer Klassen.
Dieses Angebot richtet sich an Schüler aus der luxemburgischen Grundschule, die einen Unterricht in französischer Sprache bevorzugen.
Ab der 4e ESG-Klasse des allgemeinen Sekundarunterrichts besucht der Schüler eine reguläre Klasse oder eine Klasse mit einer speziellen Sprachenregelung (RLS-Klasse, classe à régime linguistique spécifique, siehe unten).
- Direkte Einschreibung in der betreffenden Schule für Schüler, die die luxemburgische Grundschule abgeschlossen haben
- Auskünfte beim Service de l’intégration et d’accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler
Eingliederungs- und Aufnahmeklassen für neu zugezogene Schüler
Eingliederungsklassen (classes d’insertion) sind Klassen des unteren allgemeinen Sekundarunterrichts (7e ESG, 6e ESG, 5e ESG) für Schüler, die in ihrem Herkunftsland ein sehr gutes schulisches Niveau erreicht haben, jedoch die in Luxemburg unterrichteten Sprachen wenig oder gar nicht beherrschen. Sie bekommen dort Intensivunterricht in Französisch oder Deutsch (unter Berücksichtigung ihrer Kenntnisse in der jeweiligen Sprache). Die anderen Fächer des Programms der Unterstufe des allgemeinen Sekundarunterrichts werden ebenfalls unterrichtet.
Um in eine Eingliederungssklasse aufgenommen zu werden, muss der Schüler einen Aufnahmetest bestehen.
Aufnahmeklassen (classes d’accueil, für Schüler von 12 bis 15 Jahren) sind Klassen für neu zugezogene Schüler, die nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen, um eine andere Klasse zu besuchen. Dort besuchen sie Intensivkurse in Französisch und Einführungskurse in Luxemburgisch. Der Klassenrat bewertet die Kenntnisse des Schülers und entscheidet zu gegebenem Zeitpunkt, wann er in eine Klasse wechseln kann, die seinen Sprachkenntnissen und seiner allgemeinen Schulbildung am besten entspricht.
Die Integrationsklassen für junge Erwachsene (CLIJA für die 16- bis 17-Jährigen und CLIJAA für die 18- bis 24-Jährigen) sind Aufnahmeklassen für junge Erwachsene, die erst kürzlich in Luxemburg angekommen sind. Sie bieten eine Grundausbildung auf Französisch, um auf den allgemeinen Sekundarunterricht und die soziale und wirtschaftliche Autonomie vorzubereiten.
„Diversifizierte“ Aufnahmeklassen für junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren werden an verschiedenen Schuleinrichtungen angeboten:
- CLIJAA professionnelle (Centres nationaux de formation professionnelle, CNFPC)
- CLIJA2 et CLIJA3 préparant au DAES francophone, respectivement anglophone (École nationale pour adultes, ENAD)
- CLIJAA préparant aux professions de l’hôtellerie et du tourisme (École d'hôtellerie et de tourisme du Luxembourg, EHTL)
- CLIJAA préparant aux professions de la santé (Lycée technique pour professions de santé, Ettelbrück, LTPS)
- CLIJA(A) preparing for English-speaking DTs and DAPs (Lycée privé Emile Metz Differdange, LPEM)
Weitere Informationen sind beim Service de l’intégration et d'accueil scolaires (SIA, Dienststelle für schulische Integration und Aufnahme) für neu zugezogene Schüler sowie beim jeweiligen Schulinstitut erhältlich.
Klassen mit einer gesonderten Sprachenregelung (RLS)
In der Oberstufe des allgemeinen Sekundarunterrichts (Schüler ab 15 Jahre) gibt es Klassen mit einer gesonderten Sprachenregelung (classes RLS = régime linguistique spécifique) für Schüler, die Schwierigkeiten mit der deutschen oder französischen Sprache haben. In einer RLS-Klasse findet der gesamte Schulunterricht – von den Sprachfächern abgesehen – entweder auf Französisch (für die frankophonen Klassen) oder auf Englisch (für die anglophonen Klassen) statt. Das Unterrichtsprogramm ist identisch zu dem der regulären Klassen. In einigen Klassen wird Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, in den anderen Fächern bleibt der Lehrplan derselbe.
Die Klassen mit einer gesonderten Sprachenregelung führen zu verschiedenen Abschlüssen:
- diplôme de fin d’études secondaires (Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife)
- diplôme de technicien (DT, Technikerdiplom)
- diplôme d’aptitude professionnelle (DAP, Berufsbefähigungsdiplom)
- certificat de capacité professionnelle (CCP, Berufsbefähigungszeugnis)
Der Info-Flyer „Klassen mit einer gesonderten Sprachenregelung” (PDF, auf Englisch und Französisch) bietet detaillierte Informationen zu den RLS-Klassen.