Eine Jugendpolitik ist nur möglich, wenn sich die Jugend selber auch daran beteiligt. Junge Menschen sollen konsultiert werden und die Politik aktiv mitgestalten; dies wird durch verschiedene Strukturen auf unterschiedlichen Ebenen unterstützt.
Auf nationaler Ebene gibt es zwei Hauptstrukturen: der Oberste Jugendrat und das Jugendparlament, die beide im Jugendgesetz verankert sind. Das Jugendparlament ist eine Plattform für alle Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren, die in Luxemburg wohnhaft sind; hier können sie sich austauschen und gemeinsam über die Themen diskutieren, die sie interessieren und die im Alltag für sie eine Rolle spielen. Thematische Kommissionen arbeiten Stellungnahmen aus, die jährlich dem nationalen Parlament vorgelegt werden.
Auf Ebene der Schulen wird die Jugendpartizipation durch Schülerkomitees und die nationale Schülerkonferenz (CNEL) gefördert. Die CNEL (Conférence nationale des élèves au Luxembourg) ist die Plattform für die nationale Vertretung der Schüler; sie kann Stellungnahmen und Vorschläge zu allen Themen, die den Alltag der Schüler und ihre Arbeit in der Sekundarstufe betreffen, formulieren und sie dem Minister für Bildung, Kinder und Jugend unterbreiten.
Auf kommunaler Ebene wird die Beteiligung der Jugend über die Ausarbeitung von kommunalen Plänen für die Jugend gefördert. Die Jugendhäuser spielen hier eine wichtige Rolle; sie sind Jugendlichen sehr nahe und können sie in ihrer partizipativen Rolle auf kommunaler Ebene unterstützen.
Im Rahmen des strukturierten Dialogs finden ebenfalls Konsultationen statt. Der strukturierte Dialog ist ein Instrument für die politische Partizipation der Jugend im europäischen und nationalen Kontext. Diese Möglichkeit gibt es in Luxemburg seit 2013; Ziel ist, jungen Menschen eine Möglichkeit zu geben, sich zu den politischen Entscheidungen, die sie betreffen, zu äußern, und den Politikern damit die Gelegenheit zu geben, die Jugend auch zu hören.