Der Übergang von der Kindheit zur Jugend und dann zum Erwachsenenalter, von der Grundschule in die Sekundarschule und dann zur Hochschulbildung oder ins Berufs- und Arbeitsleben ... Kinder und Jugendliche durchlaufen auf ihrem Weg zur Eigenständigkeit mehrere wichtige Übergangsphasen.
Damit junge Menschen mit den einschneidenden Veränderungen fertig werden, die diese Entwicklungen mit sich bringen, können ihre Eltern, Freunde und Verwandte, das Lehr- und psychosoziale Personal in den Grund- und Sekundarschulen, aber auch das sozialpädagogische Personal in Jugendhäusern und bei den Jugenddiensten sie unterstützen und betreuen.
Emotionale und sexuelle Erziehung
Durch die Förderung der emotionalen und sexuellen Gesundheit können sich Kinder und Jugendliche genauer und unvoreingenommener über die verschiedenen Aspekte der Sexualität sowie den Erwerb grundlegender Kompetenzen informieren – im Bestreben, ihnen eine positive und verantwortungsvolle Einstellung zur Sexualität zu vermitteln. Dadurch sollen sie in die Lage versetzt werden, ihre Sexualität und ihre sexuellen Beziehungen in jeder Lebensphase selbst zu bestimmen und eine Sexualität und Liebesbeziehungen zu leben, die von Respekt und Erfüllung geprägt und frei von Zwang, Diskriminierung und körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt sind.
Die Förderung der emotionalen und sexuellen Gesundheit bezieht sich auf das gesamte Gefühls- und Sexualleben. Sie beschränkt sich also nicht nur auf physiologische, biologische und emotionale Aspekte, sondern berücksichtigt auch Aspekte wie Freundschaft, das Gefühlsleben, gegenseitiger Respekt, Gleichstellung, Vertrauen, Sicherheit, Selbstbestimmung und Mitverantwortung. Die Initiative ist für das gesamte Leben relevant.
Sie richtet sich nach Alter, Geschlecht, Geschlechtsidentität, Herkunft, Kultur, Gesundheitszustand und Entwicklungsstand der Zielgruppe. Sie berücksichtigt die individuellen (unter anderem die psychosozialen, kulturellen, geschlechtsspezifischen und identitätsbezogenen) Bedürfnisse der Zielgruppen.
In diesem Zusammenhang koordiniert der Service de la jeunesse die Umsetzung aller geplanten Maßnahmen, um die im Nationalen Aktionsplan zur Förderung der emotionalen und sexuellen Gesundheit 2019 (Plan d’action national pour la promotion de la santé affective et sexuelle 2019) festgelegten Ziele zu erreichen.
Wohnraum für Jugendliche
Das Ministerium finanziert die Einrichtung und Begleitung von Wohnstrukturen für junge Menschen im Übergang zu einem eigenständigen Leben als Erwachsene. Das Angebot richtet sich an junge Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren, die nicht mehr in ihrem Elternhaus leben wollen oder können. Die betreffenden Dienste bieten Zimmer oder Einzimmerwohnungen zu günstigen Preisen an. Die sozialpädagogische Arbeit in diesen Wohnstrukturen fördert das Zusammenleben in der Gemeinschaft sowie die Entwicklung der Eigenständigkeit der jungen Menschen und ermöglicht bei Bedarf eine individuelle Begleitung.
Der betreffende Dienst konzentriert sich auf die folgenden Aktivitäten:
- Unterstützung des Gemeinschaftslebens in den Wohnstrukturen;
- Verwaltung der Unterkünfte;
- Bereitstellung von Kontaktpersonen für die Jugendlichen und bei Bedarf von Fachkräften.
Verschiedene Betreiber haben landesweit über 220 Unterkünfte für Jugendliche eingerichtet (Stand: Juni 2022).
In enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wohnungsbau sollen auch künftig Unterkünfte für Jugendliche geschaffen und ein Angebot an alternativen Wohnformen (sog. Tiny Houses) entwickelt werden.
Staatlich geförderte Dienste für Jugendliche im Bereich Wohnen im Jahr 2022:
- Arboria Differdange
- Betreit Wunnen fir jonk Leit Hesper
- Jugendwunnen Mondercange
- Jugendwunnen Mondorf
- Jugendwunnen Nordstadjugend
- La main tendue (Pétange)
- Life. De WG Projet
- Wunnengshëllef (Jugend-wunnen et Étape 21)
- Logement Croix-Rouge (Jugendwunnen)
Sucht
Um die Maßnahmen zur Suchtprävention in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zu fördern, koordiniert der Service de la jeunesse (Abteilung Jugend) die Präventionsziele und Aufklärungsinitiativen, die im Nationalen Aktionsplan zu Drogen 2020-2024 (Plan d’action national drogues 2020-2024) festgelegt sind, und sorgt für deren Umsetzung.
Der Service de la jeunesse hat gemeinsam mit Experten aus dem Suchtbereich, aber auch in Zusammenarbeit mit anderen Ministerien umfassende Präventionsmaßnahmen entwickelt, die sich an Fachkräfte aus dem Bildungsbereich sowie direkt an Kinder und Jugendliche richten. Diese Maßnahmen bestehen darin, pädagogischen Fachkräften wissenschaftliche Erkenntnisse und Leitlinien an die Hand zu geben, die ihnen eine optimale Begleitung von Kindern und Jugendlichen in Not erleichtern. Kinder und Jugendliche können an Kursen teilnehmen, die die für ihr Wohlbefinden notwendigen Kompetenzen stärken, denn die Steigerung des Wohlbefindens verringert die Risikofaktoren, die zu einem frühen Drogenkonsum führen können.
Spielerische Prävention mit Videospielen
Digitale Spiele sind nicht mehr aus dem Alltag der Jugendlichen wegzudenken. Das Videospiel kann zu einem potenziellen Lerngegenstand unserer Jugend werden und steht den Pädagogen und Erziehern mehr und mehr als Bildungsinstrument zur Verfügung.
Das Einsetzen von Videospielen in der non-formalen Bildung benötigt eine professionelle Begleitung der jugendlichen Spieler. Die Verknüpfung der non-formalen Bildung und Jugendarbeit mit den (Videospiel-)Welten bietet Perspektiven für neue medienpädagogische Bildungs- und Handlungskonzepte, deren Umsetzung von Pädagogen und Jugendarbeitern begleitet werden muss.
In diesem Sinne thematisiert das Buch Play seriously, das vom Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend ausgearbeitet wurde, den gezielten Umgang mit Computerspielen für pädagogische Zwecke. Es soll den Pädagogen und Jugendarbeitern der non-formalen Bildung als Handreichung dienen, um die Digitalisierung des Alltags von Jugendlichen mit neuen Wegen und Methoden der non-formalen Bildung und Jugendarbeit zu verknüpfen.
Jugendbeschäftigung
Ein wesentlicher Bestandteil des Angebots des Service national de la jeunesse (SNJ) (Nationaler Jugenddienst) ist die Unterstützung junger Menschen beim Übergang ins Berufsleben. Dazu gehören Freiwilligenprogramme, Schnupperpraktika und lokale Antennen, die individuelle Beratung und Unterstützung bei der beruflichen Orientierung der Jugendlichen anbieten, die bei der Erarbeitung ihrer beruflichen Pläne begleitet und unterstützt werden.
Ein weiteres fundamentales Projekt ist die Jugendgarantie.