Es gibt drei verschiedene nationale Tests: die Tests zum Wechsel von der Grundschule in den klassischen oder allgemeinen Sekundarunterricht (nationale Leistungstests), standardisierte Tests (ÉpStan) und gemeinsame Tests.
Tests zum Wechsel von der Grundschule in den klassischen oder allgemeinen Sekundarunterricht
Die Orientierungsprozedur der Schüler am Ende des letzten Jahres der Grundschule in den klassischen oder allgemeinen Sekundarunterricht schließt mit einem Orientierungsbescheid ab, der von den Eltern und dem Klassenlehrer gemeinsam ausgearbeitet wurde. Dem Orientierungsbescheid liegen eine Reihe von Elementen zugrunde, darunter die Ergebnisse der gemeinsamen Tests.
Diese Tests werden auf nationaler Ebene nach vorgegebenen Kriterien organisiert und von der Division du traitement de données sur la qualité de l'encadrement et de l'offre scolaire et éducative des SCRIPT koordiniert. Ziel ist festzustellen, wie sich die Kompetenzen des Schülers im Hinblick auf das am Ende des Zyklus 4.2 zu erwartende Niveau entwickelt haben. Zudem weisen sie darauf hin, wo der Schüler mit seinen Leistungen im Vergleich zum nationalen Durchschnitt dieses Zyklus steht. Die gemeinsamen PFS-Tests betreffen drei Fächer: Französisch, Deutsch und Mathematik. Die evaluierten Kompetenzen sind: Hörverständnis, Leseverstehen und Schreiben in Deutsch und Französisch; Wiedergabe und Anwendung von Kenntnissen und Fähigkeiten sowie Lösung von Aufgaben in Mathematik.
Diese gemeinsamen Tests werden von Arbeitsgruppen ausgearbeitet, die sich aus den Mitgliedern der Regionaldirektionen, Grundschullehrern, Sekundarschullehrern und dem Koordinator der Division du traitement de données sur la qualité de l'encadrement et de l'offre scolaire et éducative zusammensetzen. Die Ergebnisse werden in Form eines Profils präsentiert.
Siehe auch :
Wechsel von der Grundschule in die Sekundarschule
Standardisierte Tests
Die standardisierten Tests (ÉpStan) verfolgen ein doppeltes Ziel:
- Sie liefern dem Ministerium eine Gesamtansicht der schulischen Leistungen und erlauben ihm, die Auswirkungen der Reformen zu verfolgen.
- Sie stellen den Schulen Steuerungsinstrumente zur Förderung der schulischen Qualität zur Verfügung.
Diese Tests werden jedes Jahr auf nationaler Ebene durchgeführt und von der Division du traitement de données sur la qualité de l'encadrement et de l'offre scolaire et éducative koordiniert. Derzeit werden sie am Anfang des Zyklus 3 der Grundschule und den 5e des klassischen und allgemeinen Sekundarunterrichts durchgeführt.
Im Gegensatz zu einer Klassenarbeit beziehen sich die standardisierten Tests nicht direkt auf die Inhalte, die im Laufe des Jahres evaluiert werden. Sie sollen das Niveau der Kompetenzen der Schüler wissenschaftlich belegen, zu Schlüsselmomenten der schulischen Laufbahn. Sie tragen ihren schulischen Leistungen in Mathematik, Deutsch und Französisch Rechnung.
Für Inhalt und Form der standardisierten Tests, die statistische Auswertung und den Bericht ist das Team des Luxembourg Centre for Educational Testing (LUCET) der Universität Luxemburg zuständig. Hier wird also ein Blick von außen auf die Luxemburger Schule geworfen.
Gemeinsame Tests
2003 wurden zum ersten Mal gemeinsame Tests für Deutsch und Französisch sowie Mathematik in den 5e des klassischen Sekundarunterrichts – ES (heute: 5e des klassischen Sekundarunterrichts – ESC) und den 9e des technischen Sekundarunterrichts – EST (heute: 5e des allgemeinen Sekundarunterrichts – ESG) durchgeführt. Diese Tests sind „gemeinsame“ Tests, weil sie alle Schüler der jeweiligen Klassen betreffen und gleichzeitig – meist Anfang des zweiten Trimesters – in allen Sekundarschulen des Landes unter den gleichen Bedingungen stattfinden.
Für die Schüler sind die gemeinsamen Tests nichts anders als normale Klassenarbeiten. Sie beziehen sich ausschließlich auf den Lernstoff, der auf dem Lehrplan des betreffenden Fachs steht und in der Klasse behandelt wurde und erfordern von daher nicht mehr Vorbereitung als eine normale Klassenarbeit. Die Tests werden nur vom Klassenlehrer verbessert und die Noten zählen als Klassenarbeit des 2. Trimesters.
Die Statistikabteilung und die Division du traitement de données sur la qualité de l'encadrement et de l'offre scolaire et éducative erfassen die Ergebnisse, analysieren sie, berechnen den Schnitt jeder Klasse, jeder Schule und einen nationalen Schnitt. Mit der Einführung der ersten Kompetenzsockel kam eine feinere Analyse der Leistungen der Schüler in Funktion der Kompetenzbeschreibungen, die am Ende der Unterstufe des Sekundarunterrichts aufgestellt werden, hinzu.
Mit diesen Tests verfolgt das Ministerium mehrere Ziele.
Wenn sich die gemeinsamen Tests auf einheitliche Bewertungs- und Korrekturkriterien basieren, garantieren sie allen Schülern die gleichen Studien- und Evaluierungsbedingungen. So tragen sie zu einer Verbesserung der Kohärenz nicht nur zwischen den einzelnen Klassen einer Schule, sondern auch zwischen den verschiedenen Sekundarschulen des Landes bei.
Da die Tests für alle die gleichen sind, ist es für das Lehrpersonal eines Fachs von Vorteil, sich zu beraten, um die gemeinsamen Ziele auch zu erreichen. Damit wird auch der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Lehrern gefördert.
Die gemeinsamen Tests unterstützen die Lehrkräfte dabei, die Leistungen und auch eventuelle Schwierigkeiten der Schüler vor dem Wechsel in eine 4e des klassischen bzw. des allgemeinen Sekundarunterrichts nach den national anzuwendenden Kriterien zu evaluieren. Parallel dazu erlauben sie es den Lehrern, ihre eigenen Kriterien bei Korrekturen im Vergleich zu den nationalen Kriterien objektiv zu evaluieren und sie gegebenenfalls anzupassen.