Die erneuerte Agenda für Erwachsenenbildung (2011) definiert die Art und Weise, wie die allgemeine Erwachsenenbildung und Weiterbildung bis 2020 evoluieren soll. Die Schwerpunkte für den Zeitraum 2015-2020 lassen sich in verschiedene Bereiche unterteilen:
- Governance: Sicherstellen der Kohärenz zwischen Grundbildung und Erwachsenenbildung und anderen Aktionsbereichen, Verbesserung der Koordination, der Effizienz und der Zweckmäßigkeit der Anstrengungen im Hinblick auf die Bedürfnisse der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Umwelt; wenn nötig, private und öffentliche Investitionen erhöhen.
- Angebot und Zugang: Signifikante Erweiterung des Angebots hochwertiger Bildungsangebote für Erwachsene, vor allem im Bereich der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen wie auch den digitalen Kompetenzen; Förderung des Zugangs zu diesem Angebot mit Hilfe effizienter Informations-, Orientierungs- und Motivierungsstrategien, die vor allem auf die Gruppen ausgerichtet sind, die dieses Angebot am dringendsten brauchen.
- Flexibilität und Zugang: Verbesserung des Zugangs zur Erwachsenenbildung durch Erweiterung der Weiterbildungsmöglichkeiten im beruflichen Umfeld und den effizienten Einsatz der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien; Schaffung von Prozeduren zur Feststellung und Evaluierung der Kompetenzen wenig qualifizierter Erwachsener und Schaffung von Möglichkeiten für Menschen, die nicht über die vom Europäischen Qualifikationsrahmen anerkannten Bildungsleistungen verfügen, diese über einen anderen Weg nachzuholen.
- Qualität: Verbesserung der Qualitätssicherung inklusive der Überwachung und der Abschätzung des Impakts, Verbesserung der Erst- und Weiterbildung der Anbieter in der Erwachsenenbildung, Erhebung relevanter Daten zur Ermittlung der Bedürfnisse und zum Aufbau der entsprechenden Bildungs- und Ausbildungsprogramme.
Luxemburgische Projekte
2012-2014
Luxemburg hat drei Kernpunkte der Agenda implementiert:
- Verbesserung der Qualität und des Zugangs zur Bildung;
- Ausarbeitung flexibler Ausbildungsgänge;
- Förderung der Grundkompetenzen.
2014
Da die Familie einer der wichtigsten Faktoren für den schulischen Erfolg der Kinder ist, hat Luxemburg das Projekt „Family Learning“ ausgearbeitet. Ziel des Projektes ist die Förderung eines gerechteren Bildungssystems, indem man sich an sozial benachteiligte Familien, in denen die Eltern die Schule abgebrochen haben, sowie an Flüchtlingsfamilien wendet. Das Projekt vermittelt den Eltern nötige Kompetenzen und ermutigt sie, sich intensiver um die Bildung ihrer Kinder zu kümmern.
2015-2017
Ziel des Projekts war die Stärkung und Erweiterung der Gemeinschaft der Lernenden in Luxemburg. Diese Gemeinschaft setzt sich zusammen aus Bürgern, den lernenden Regionen und Organisationen. Das Projekt zielt darauf ab, das allgemeine Qualifikationsniveau zu verbessern sowie auch die Kompetenzen, die das Zusammenleben in einer mehrsprachigen und multikulturellen Gesellschaft ermöglichen. Darüber hinaus hat Luxemburg die notwendigen Maßnahmen ergriffen zur Sicherung der Qualität des „Lifelong Learning“ und zur Förderung der Teilnahme am lebenslangen Lernen, mit dem Ziel, Schulabbrechern und Personen, die internationalen Schutz beantragt haben oder genießen, die soziale und berufliche Eingliederung zu erleichtern.
2018-2019
Die Verbesserung der Kompetenzen ist ein zentrales Element der europäischen Agenda. Ziel ist die Schaffung gezielter Entwicklungsmöglichkeiten in den Bereichen Beratung, Grundbildung und formelle Aus- und Weiterbildung für wenig qualifizierte Erwachsene. In thematischen Workshops führen Akteure und Teilnehmer einen strukturierten Dialog, der zu einem Programm konkreter Maßnahmen führen soll. Die Umsetzung dieses Programms ist Gegenstand der „Journées pédagogiques“ und wird Hand in Hand gehen mit der Entwicklung von Beratungs- und Begleitungsmaßnahmen sowie von Bildungsgängen für Geringqualifizierte. Die Lehrerausbildung und die Ausbildung der Begleiter sind für die Qualität der angebotenen Leistungen von großer Bedeutung.