Organisation

Am Ende der 5e (3. Jahr des allgemeinen Sekundarunterrichts) wird der Schüler in die Berufsausbildung orientiert. Dies geschieht auf der Grundlage der Stellungnahme des Klassenrats, der sich dabei auf die schulischen Ergebnisse und die Interessen des Schülers stützt.

  • Berufsbefähigungszeugnis (CCP), Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Diplom über die berufliche Reife (DAP), Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Technikerdiplom (DT), Ausbildungsdauer: 4 Jahre

Die Berufsausbildung basiert auf drei Systemen:

  • dem Régime concomitant (duales System): ein Teil der Berufsausbildung findet in einem Ausbildungsbetrieb statt (mit Ausbildungsvertrag), der andere Teil (ein bis drei Tage pro Woche) in der Schule;
  • dem Régime mixte (gemischtes System): der Auszubildende besucht während eines Jahres die Klassen der Berufsbildung einer Sekundarschule in Vollzeit und absolviert den Rest seiner Ausbildung nach dem dualen System;
  • dem Régime à plein temps (schulisches Vollzeitsystem): die Ausbildung findet in der Schule statt, wobei aber längere Praktika in Betrieben mit einer Mindestgesamtdauer von zwölf Wochen vorgesehen sind (mit Praktikumsvertrag).

 

 

 

Berufsbefähigungszeugnis (CCP)

Die Ausbildung, die zum CCP führt, ermöglicht es dem Schüler, sich berufliche und soziale Grundkenntnisse anzueignen, die für einen ersten Einstieg in den Arbeitsmarkt unerlässlich sind.

Die Ausbildung dauert im Prinzip drei Jahre. Sie ist in Module eingeteilt, mit kontinuierlicher Leistungsbewertung, und findet zum Teil in einem Ausbildungsbetrieb statt. Dazu wird ein Ausbildungsvertrag unterzeichnet. Ein bis drei Tage die Woche besucht der Auszubildende die Schule.

Nach Abschluss des CCP kann der Lernende seine Ausbildung bis zum Diplom über die berufliche Reife (DAP) im derselben Fachrichtung fortsetzen.

Diplom über die berufliche Reife (DAP)

Das DAP erlaubt den Einstieg ins Berufsleben als qualifizierte Arbeitskraft. Es wird ein Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag geschlossen (mindestens zwölf Wochen Praktikum während der Ausbildung). Die Ausbildung dauert im Prinzip drei Jahre.

Nach Abschluss des DAP kann der Schüler seine Ausbildung bis zum Technikerdiplom (DT) in der gleichen Fachrichtung fortsetzen, die Klassen der Oberstufe des allgemeinen Sekundarunterrichts absolvieren oder die Meisterprüfung ablegen.

Technikerdiplom (DT)

Diese Qualifikation steht für eine umfassende berufliche Ausbildung und erlaubt es dem Schüler, direkt in den Beruf einzusteigen oder seine Studien an einer technischen Hochschule fortzusetzen, in der Fachrichtung, die seinem Abschluss entspricht. Bedingung ist allerdings, dass er die vorbereitenden Module für das Hochschulstudium erfolgreich abschließen konnte. Der Techniker hat im Gegensatz zum CCP- und DAP-Absolventen fundiertere und vielfältigere Kenntnisse sowie ein besseres Allgemeinwissen.

Die Ausbildung dauert im Prinzip vier Jahre.

Sie findet zum Großteil in Form von Praktika (mit Praktikumsvertrag) statt (insgesamt mindestens zwölf Wochen).

Nach Erhalt des Diploms kann der Lernende seine Ausbildung fortsetzen: Er kann die Klassen der Oberstufe des allgemeinen Sekundarunterrichts besuchen oder aber die Module absolvieren, die auf ein technisches Hochschulstudium vorbereiten. Diese Module können im Rahmen der normalen Studiendauer erarbeitet werden oder im Anschluss an die Technikerausbildung. Der erfolgreiche Abschluss dieser Module wird in einem Diplomzusatz festgehalten, der zu weiteren Studien an einer technischen Hochschule in der betreffenden Fachrichtung berechtigt.

Module und Leistungseinheiten

Die Berufsausbildung ist auf Leistungseinheiten (unités capitalisables) aufgebaut, die ihrerseits wieder in Module unterteilt sind.

Hat der Schüler ein Modul bestanden, so kann er zum nächsten Modul übergehen. Hat er das Modul nicht bestanden, so wiederholt er das Modul im Lauf seiner Ausbildung, im Rahmen seines normalen Stundenplans, ohne dafür das gesamte Schuljahr wiederholen zu müssen.

Mehrere Module bilden eine Leistungseinheit. Eine Leistungseinheit fasst die Module zusammen, die einen bestimmten Teilbereich eines Handwerks oder Berufs abdecken.

Außer für den Fall, dass sich der Schüler ein zweites Mal für das erste Ausbildungsjahr einschreibt, bleiben alle erfolgreich abgeschlossenen Module dem Schüler auf Dauer erhalten. Schreibt man sich zu einem späteren Zeitpunkt erneut für eine Ausbildung ein, deren Evaluierungsnormen in der Zwischenzeit geändert haben, so kann der Direktor der Berufsausbildung auf schriftlichen Antrag des Schülers eine Befreiung von einzelnen Modulen gewähren.

Die Einteilung in Leistungseinheiten und Module stellt das Kernstück des lebenslangen Lernprozesses dar. Die Validierung der erfolgreich abgeschlossenen Module erlaubt es jedem, der seine Studien unterbrochen hat, die Ausbildung wiederaufzunehmen, ohne dafür ganz von vorne beginnen zu müssen.

Lesen Sie dazu auch die Rubriken Ausbildung und Evaluierung.

Ausbildung in einem Ausbildungsbetrieb

Die Berufsausbildung wurde im Hinblick auf die Förderung beruflicher Erfahrungen konzipiert und organisiert.

Je nach Ausbildung sind zwei Formen der beruflichen Praxis möglich:

  • Lehre: Der Schüler ist Auszubildender; er schließt einen Vertrag mit einer Ausbildungseinrichtung ab und besucht für eine festgelegte Anzahl von Wochenstunden die Schule.
  • Praktikum: Der Schüler ist Praktikant; der Großteil seiner Ausbildung findet in der Schule statt, daneben absolviert er während seiner Ausbildung insgesamt mindestens zwölf Wochen Praktikum in einem Betrieb.
Partnerschaft mit der Arbeitswelt

Die Berufsausbildung basiert auf einer Partnerschaft zwischen Schule und Arbeitswelt.

Staat, Arbeitgeberkammern und Arbeitnehmerkammer arbeiten im Bereich der Berufsausbildung eng zusammen.

Das vom Gesetz über die Reform der Berufsausbildung vorgesehene Comité à la formation professionnelle legt die großen Leitlinien fest, verfolgt die Entwicklungen und stellt sicher, dass die Ziele der Berufsausbildung den Bedürfnissen der Luxemburger Wirtschaft entsprechen.

Die Rahmenprogramme (Berufsprofil, Ausbildungsprofil und Rahmenlehrpläne) sowie die Bewertungsschemata der verschiedenen Ausbildungen werden von Teams ausgearbeitet, die sich aus Vertretern der Schule und der Arbeitswelt zusammensetzen.

Die Ausbildungsprogramme werden von nationalen Bildungskommissionen ausgearbeitet, die sich aus Vertretern derjenigen Sekundarschulen zusammensetzen, die diese Ausbildung anbieten, sowie Vertretern der Arbeitswelt.

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