„Play seriously“: Neue Impulse aus der Gaming-Welt für die non-formale Bildungsarbeit

Kinder und Jugendliche leben in einer Welt, die tiefgreifend von Medien geprägt ist und in der Medien in allen Alltagsbereichen noch weiter an Bedeutung gewinnen werden. Umso wichtiger ist es, dass Jugendliche lernen, selbstständig, sozial verantwortlich und kreativ mit Medien umzugehen und sie in ihre eigenen Lernprozesse zu integrieren.

Speziell rund um die Faszination für digitales Spiel(en) ist eine „Gaming-Kultur“ entstanden, die von den Kindern und Jugendlichen selbst vorangetrieben, geformt und stets neu erfunden wird. Der Bildungssektor muss sich diesen Herausforderungen stellen – insbesondere die außerschulische Bildungs- und Jugendarbeit birgt hier häufig noch ein unausgeschöpftes Potenzial.

Das neue Buch Play seriously, das vom Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend herausgegeben wurde, thematisiert nun den gezielten Umgang mit Computerspielen für pädagogische Zwecke. Es besteht aus zwei Teilen, denen jeweils ein theoretischer und ein praktischer Ansatz zugrunde liegen.

Der erste Teil „Theorie“ beleuchtet das Thema aus verschiedenen Perspektiven und soll zu Prävention, Sensibilisierung und Aufklärung beitragen. Hier werden Themenbereiche behandelt wie "Games als politische Bildung" oder "Gaming und Psyche", außerdem geht es um Gaming-Events, Communitys und non-formale Fortbildungen. Der Leser findet darüber hinaus weiterführende Literatur zu den jeweiligen Themen sowie zahlreiche nützliche Adressen und Links.

Im zweiten Teil „Praxis“ wird ein aktiver pädagogischer Ansatz zur Nutzung von Videospielen in der Jugendarbeit vorgeschlagen. Jugendliche sollen in Workshops zur Reflexion über gesellschafts­relevante Themen wie persönliche Daten und Digitalisierung, den Einfluss der Medien oder mentales Wohlbefinden motiviert werden. Jedes Thema wird in zwei unterschiedlichen Kapiteln behandelt: Während es beim Online-Kapitel um die Auseinandersetzung mit einem Computerspiel und seiner Thematik geht, wird das Videospiel oder ein Teilstück davon im Offline-Kapitel in die reale Welt übertragen und diskutiert.

Die professionelle Begleitung Jugendlicher ist ein elementarer Bestandteil dieses Workshop-Ansatzes. Play seriously soll den Pädagogen und Jugendarbeitern der non-formalen Bildung als Handreichung dienen, um die Digitalisierung des Alltags von Jugendlichen mit neuen Wegen und Methoden der non-formalen Bildung und Jugendarbeit zu verknüpfen.

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