Vom 21. April bis zum 14. Juli 2021 findet für die Schulen der Regionaldirektionen 3 (Petingen), 4 (Differdingen), 6 (Esch/Alzette) und 7 (Dudelingen) an wechselnden Standorten ein Präventionsprojekt in Form einer Ausstellung statt.
- 21.04. – 04.05.2021: Théâtre d’Esch, 120, Rue de l’Alzette, L-4010 Esch/Alzette
- 05.05. – 21.05.2021: Centre Hild, 11, Avenue Grande-Duchesse Charlotte, L-3441 Dudelingen
- 31.05. – 15.06.2021: Maison de la Culture „A Rousen“, Place du Marché, L-4756 Petingen
- 16.06. – 14.07.2021: 1535° Creative hub, 115, Rue Emile Mark, L-4620 Differdingen
Klassen der 4 Regionaldirektionen können sich per online Einschreibung für einen Besuch der Ausstellung anmelden.
Ziel der Ausstellung ist es, Schülerinnen und Schüler für sexuelle Grenzverletzungen zu sensibilisieren. Selbstwert und Selbstschutz von Kindern sollen gestärkt werden und damit sollen sie auch präventiv vor sexuellem Missbrauch geschützt werden. Die Ausstellung gibt Informationen zum Recht von Mädchen und Jungen auf Schutz und Hilfe.
Die Ausstellung richtet sich v.a. an Schülerinnen und Schüler der Zyklen 3 und 4 sowie an die interessierten Lehrkräfte bzw. Personen aus dem psycho-sozio-edukativen Bereich, die das Thema im Unterricht aufgreifen möchten. Anknüpfungspunkte zu der Thematik finden sich in den Lehrplänen der Fächer Leben und Gesellschaft für den Zyklus 3 (z.B. im Kapitel „Von guten und schlechten Geheimnissen“) sowie Mensch und Natur für den Zyklus 4.2 (z.B. im Kapitel 2 „Auch Kinder haben Rechte“ und „Sexuelle Belästigung“).
Des Weiteren bietet das IFEN (Institut de formation de l’Éducation nationale) für das Schulpersonal, das mit den Kindern die Ausstellung besuchen möchte, eine obligatorische Fortbildung zur Thematik und zur Arbeit mit der Ausstellung an.
Darüber hinaus gibt es zu diesem Präventionsprojekt ein Handbuch für Lehrkräfte mit didaktischen Materialien zu den Inhalten der Ausstellung in deutscher und französischer Sprache. Das didaktische Material in deutscher Sprache könnte bereits für Kinder im Zyklus 2 eingesetzt werden (https://www.kinderschutz.ch/de/bestellformular-mein-koerper-gehoert-mir.html).
Die Kinder, die mit ihrer Klasse die Ausstellung besuchen, können von ihrer Lehrkraft eine „Informationsbroschüre für Eltern“, die in 15 verschiedenen Sprachen erhältlich ist, zur Weitergabe erhalten.
Hintergrund für dieses Projekt ist, dass sexueller Missbrauch nach Aussagen von verschiedenen Studien in den meisten Fällen zwischen dem 5. und 10. Lebensjahr beginnt. In seinem Jahresbericht von 2019 gelangt Planning Familial zu dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Opfer von sexueller Gewalt, die sich hilfesuchend an Planning Familial gewandt haben, zum Tatzeitpunkt noch keine 10 Jahre alt waren und 98,9% der Opfer noch nicht volljährig waren.
Das Recht von Kindern und Jugendlichen auf Schutz vor jeglicher Form von Gewalt ist in der UN-Kinderrechtskonvention in Artikel 19 festgehalten. Dieses Recht muss auch in einer Schule umgesetzt werden. Hierbei zeichnet sich die Schule einerseits als eine zentrale Präventionsinstanz aus, auf der anderen Seite kann Schule auch Schauplatz für sexuelle Übergriffe sein.
Die Ausstellung vermittelt in sechs Spielstationen und ihren Präventionsthemen Prinzipien der körperlichen Selbstbestimmung:
- Mon corps est à moi ! - Mein Körper gehört mir! (Ziel: Positives Körpergefühl entwickeln)
- Je fais confiance à mes sentiments - Ich vertraue meinem Gefühl! (Ziel: Vielfalt von Gefühlen wahrnehmen und ausdrücken können)
- Je connais des touchers agréables, bizarres, désagréables - Ich kann zwischen angenehmen und unangenehmen Berührungen unterscheiden! (Ziel: Berührungen bewusst wahrnehmen und unangenehme Berührungen ablehne.
- J’ai le droit de dire non - Ich darf „Nein“ sagen! (Ziel: Grenzen setzen innerhalb bestimmter Situationen und sich ggf. wehren)
- Je fais la différence entre les bons et les mauvais secrets - Ich kenne den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen! (Ziel: Zwischen guten und schlechten Geheimnissen unterscheiden können und schlechte Geheimnisse weitersagen)
- Je peux trouver de l’aide - Ich bin schlau, ich hole mir Hilfe! (Ziel: Hilfe holen als alltäglicher Vorgang, der kein Zeichen von Schwäche bedeutet)
Die Ausstellung findet unter der Leitung des SCRIPT in Zusammenarbeit mit dem IFEN sowie in Kooperation mit dem Kinderschutz Schweiz in Bern, dem Service de santé de l’enfance et de la jeunesse & service dentaire scolaire des Kantons Genève und der Beratungsstelle „Nele“ e.V. in Saarbrücken statt.
Ein kurzer virtueller Rundgang durch die Ausstellung ist hier möglich.
Eventuelle Rückfragen bitte an wellbeing@script.lu.
Hinweise:
- Die Fortbildung ist derzeit als Präsenzveranstaltung geplant, kann ggf. aber auch online über Teams stattfinden. Das IFEN wird die Teilnehmenden darüber informieren.
- Aufgrund von möglichen neuen Maßnahmen im Rahmen der COVID-19 Pandemie kann es eventuell zu einzelnen Ausfällen bei den Ausstellungsorten kommen. Die betroffenen Regionaldirektionen werden darüber informiert werden.