„Echt krass – Wo hört der Spaß auf?“ : eine interaktive Ausstellung zum Thema Jugendliche und sexuelle Gewalt

Vom 15. Januar bis zum 13. Februar 2020 findet im Lycée technique pour professions éducatives et sociales (LTPES) in Mersch eine interaktive Ausstellung zur Prävention sexueller Übergriffe auf Jugendliche statt.

Ziel der Ausstellung „Jugendliche und sexuelle Gewalt – Echt krass – Wo hört der Spaß auf?“ ist es, die Jugendlichen für sexuelle Grenzverletzungen zu sensibilisieren. Der interaktive Präventionsparcours gibt Informationen über sexualisierte Gewalt und über das Recht von Mädchen und Jungen auf Schutz und Hilfe. Es werden Handlungsmöglichkeiten für Lehr- und Fachkräfte sowie Eltern bei Prävention und Intervention eröffnet.

Die Austellung richtet sich an Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren sowie Lehrkräfte bzw. Mitarbeiter/innen der SePAS (Services psychosociaux et d’accompagnement scolaires)  und der Services socio-éducatifs der Sekundarschulen. Klassen können per Online-Einschreibung teilnehmen. Eine Weiterbildung zur Ausstellung findet am 14. Januar 2020 von 14.00-16.00 Uhr im LTPES statt. Die Einschreibung erfolgt über das IFEN.

Interessierte Eltern und Erziehungsberechtigte können sich am 14. Januar 2020 um 18.30 Uhr im LTPES auf einem Informationsabend über die Ausstellung informieren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Recht von Kindern und Jugendlichen auf Schutz vor jeglicher Form von Gewalt ist in der UN-Kinderrechtskonvention in Artikel 19 festgehalten. Dieses Recht muss auch in einer Schule umgesetzt werden. Hierbei zeichnet sich die Schule einerseits als eine zentrale Präventionsinstanz aus, auf der anderen Seite kann Schule auch Schauplatz für sexuelle Übergriffe sein. Das Spektrum an sexuellen Grenzverletzungen reicht hierbei von sexistischen Bemerkungen, unangemessenen Berührungen bis hin zu einer Vergewaltigung.

Laut einer Mitteilung von UNICEF aus dem Jahr 2014 wurden in Luxemburg rund 15 % der Frauen vor Erreichen des 15. Lebensjahres Opfer irgendeiner Form von sexueller Gewalt. Jedes 5. Kind in Europa ist von sexueller Gewalt betroffen (ECPAT Luxemburg, 2018).

Die Ausstellung vermittelt in fünf Stationen Prinzipien der sexuellen Selbstbestimmung:

  • In der Station „Sex sells“ setzen sich die Jugendlichen mit der Darstellung von Sexualität in den Medien auseinander, die oft wenig mit realer Sexualität zu tun hat. Das Internet als Tatort sexueller Übergriffe unter Jugendlichen wird ebenfalls thematisiert.
  • Welche Sprüche und Reaktionen geeignet sind, um einander näher zu kommen oder aber lästige Anmachen abzuwehren, kann in der Station „Trial & Error“ diskutiert werden.
  • An der Magnettafel „Stop &Go – Wo hört der Spaß auf?“ können Jugendliche mit farbigen Magneten bewerten, welche Situationen für selbstbestimmte Sexualität stehen und welche für übergriffige Situationen. Fremde Erwartungen und Klischees werden entlarvt.
  • Mobbingsituationen, fiese Sprüche und Witze auf Kosten anderer werden in der Station „Love & Hate“ illustriert. Über die Tasten einer Hörstation können die Jugendlichen abrufen, was die Betroffenen dabei wirklich denken und fühlen. Zivilcourage und Fairness stehen im Focus der weiteren Diskussion.
  • Bei „Law & Order“ werden Mythen über sexuelle Grenzverletzungen beschrieben. Es wird darüber aufgeklärt, welche Handlungen auch von Jugendlichen verboten bzw. strafbar sind. Die Folgen sexueller Gewalt und die verschiedenen Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfe für die Betroffenen werden aufgezeigt.
  • Die Ausstellung findet unter der Leitung des SCRIPT in Zusammenarbeit mit dem IFEN, dem CePAS und der Beratungsstelle „Nele“ e.V. Saarbrücken statt. Klassen aus Luxemburger Sekundarschulen können per online Einschreibung teilnehmen.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden sich im Flyer zur Ausstellung und in der „Information für Eltern“ (PDF) sowie auf der Webseite.

Eventuelle Rückfragen bitte an wellbeing@script.lu.

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